29.04.2018
Der TUS Teschl Heiligenkreuz am Waasen besiegt den DSV Leoben vor 120 begeisterten Fans mit 2:1. Was die Zuschauerkulisse und die organisatorischen Abläufe angeht, war nach dem sensationellen 1:1 im letzten Heimspiel gegen den GAK in der Stiefingtaler Metropole also wieder der Alltag eingekehrt.
Dabei konnte der Gegner in punkto Tradition und Bundesligavergangenheit durchaus mit dem GAK mithalten. Während der Grazer Stadtklub aber wieder voll im Trend und am besten Weg zurück nach oben ist, durchlebt der am 1. Februar 1928 als WSV Donawitz gegründete DSV Leoben derzeit die wohl schwerste Zeit seiner langen Geschichte. Am 29. Mai 2009 hatte das einstige "Hochofenballett" mit einem 0:2 gegen Wacker Innsbruck sein bislang letztes Spiel im Profifußball bestritten. Knapp neun Jahre später gastierte der DSV nun als Tabellenschlusslicht der steirischen Landesliga in Heiligenkreuz am Waasen.
Zur Freude unseres TUS Heiligenkreuz kassierten die Leobener dabei die nächste Niederlage. Bevor wir zum wichtigsten Teil unseres Matchberichts kommen, möchten wir an dieser Stelle dennoch betonen, dass wir mitjubeln würden, wenn der obersteirische Traditionsverein der Liga am Saisonende doch noch weiter erhalten bleibt. Denn Punktspiele gegen so namhafte Gegner dürfen für unsere Gelb-Schwarzen nie selbstverständlich und werden immer etwas ganz Besonderes sein.
Seit bereits fünf Spielen ist die Mannschaft von Gerald Tödtling zuhause ungeschlagen. Die letzte Heimniederlage stammt vom 20. Oktober des Vorjahres (1:2 gegen St. Anna/Aigen). Dementsprechend selbstbewusst gehen die Heiligenkreuzer inzwischen in jede Partie am Sportplatz Heiligenkreuz am Waasen. Die Gäste aus der Obersteiermark begannen aber sehr engagiert und fanden schon nach wenigen Minuten eine erste gute Chance vor. Die blieb ungenutzt und Sulaiman Mohsenzada zeigte auf der anderen Seite wie man es richtig macht. Überlegt netzte unser Ersatzkapitän in der 10. Minute zum 1:0 ein. Stadionsprecher "Gofie" Felgitscher hatte seine Durchsage noch gar nicht zu Ende gebracht, da stand es jedoch schon 1:1. Nach Zuspiel von Lukas Tomic erzielte Matthias Pagger den prompten Ausgleichstreffer (11.). Unsere Gelb-Schwarzen blieben weiter am Drücker, bis zur Pause sollten aber keine weiteren Tore mehr fallen.
Es waren noch nicht alle Zuschauer vom Gerstensaft und Kotelettsemmel holen zurück auf ihren Plätzen, da waren die Stiefingtaler nach Wiederanpfiff schon wieder in Führung. Der erst frisch, anstelle von Lukas Starchl, in die Partie gekommene Kapitän, Jure Jevsenak, versorgte Mohsenzada mit einem optimalen Zuspiel und unser begnadeter Torjäger stellte auf 2:1 (47.). Für Ahmed-Tobias Andrä ebenso zum Seitenwechsel ins Spiel gekommen war übrigens Marco Heibl. Die von Helmut Kalander betreuten Gäste waren nun richtig unter Zugzwang und bemühten sich nochmal in die Begegnung zurückzukommen. Trotz zahlreicher Torchancen reichte es aber zu keinem weiteren Treffer mehr und somit hatten unser Coach Gerald Tödtling, sein Co-Trainer Horst Pfeifer sowie Tormanntrainer Roland Harmuß mit ihrer Mannschaft am Abend nicht nur ihre nachträgliche Einstandsparty, sondern auch den nächsten Heimerfolg, zu feiern.
Ganz am Ende wollen wir noch ein berühmtes Fußballerzitat rausholen: Sepp Herberger wird der Spruch zugeordnet, wonach eine Mannschaft aus elf Freunden bestehen müsse. Bei uns sind es mehr als elf Freunde – jeder im Kader rackert und kämpft für alle anderen, keiner ist dem anderen etwas neidig. Nach dem Spiel wollte unser TUS Heiligenkreuz-Media-Team Doppeltorschütze Sulaiman Mohsenazda zum Interview holen, weil der aber erst nach dem 1:1 gegen den GAK dran gewesen war, wollte er sein Interview unbedingt an Michael Wernig weitergeben. Auch "Mike" hatte sich das schon lange Zeit verdient gehabt und kam somit endlich an die Reihe.
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